Die Kirchenruine in Rommers
Ort
Die Ausgrabungskirche im Rommerser Grund findet man hier.
Einer alten Gersfelder Chronik zufolge tauften irische Missionare im Jahr 650 erstmals heidnische Bewohner dieser Gegend an einem Bachlauf in Rommers. In unmittelbarer Nähe dieses heute noch als „Heiliges Wasser“ bezeichneten Bachs steht im Rommerser Grund die Ruine der Pfarrkirche des Ortes.
Der ehemals massive und wehrhafte Sandsteinbau, im 9. oder 10. Jahrhundert wohl auf der Stelle einer vorchristlichen Kultstätte errichtet, lässt im Zusammenhang mit den ihn umgebenden Resten einer 1 m starken Friedhofsmauer auf eine Wehranlage schließen.
Nachdem Rommers in der Mitte des 14. Jahrhunderts wüst fiel, geriet der Standort der Kirche nach ihrem Brand und späteren Abriss im Laufe der Jahrhunderte in Vergessenheit. Nicht zuletzt, weil das Dorf im Jahr 1558 nicht mehr an der alten Stelle, sondern nordöstlich der alten Ortslage neu gegründet wurde. 1983 fand der Rommerser Einwohner Gerhard Ufholz nach mehrjähriger Suche die Stelle wieder und grub in der Folgezeit zuerst gemeinsam mit seinem Vater, dann mit dem Gersfelder Bautechniker Klaus Grösch die Reste des Kirchenbaus aus.
Die freigelegten Grundmauern weisen aus, dass hier eine geostete romanische Saalkirche stand. An das im Außenmaß 11 m lange und 8,40 m breite Kirchenschiff schließt sich an der Ostseite der Chorraum, eine eingezogene sogenannte Hufeisenapsis an, die auf eine Erbauungszeit zwischen den Jahren 800 und 1000 deutet. Kirche und Friedhof waren von einer ca. 1 m dicken Sandsteinmauer nahezu kreisförmig umschlossen. Während der Grabung konnte der ehemalige Standort des Altars im Chorraum aufgrund der Fundamentreste sowie der verschiedenartigen Einfärbung des Untergrunds genau ermittelt werden. Desweiteren wurden drei Bestattungen aus der Zeit vor 1360 im angrenzenden Friedhof freigelegt. Die Grabung förderte zahlreiche Keramik- und Metallfunde sowie auch steinzeitliche Artefakte zutage. Im Jahr 1999 wurde das freigelegte Fundament der Kirche um ca. 1 m erhöht und befestigt.
Abschließend sei erwähnt, dass der Wahrheitsgehalt der die Kirche und das Dorf betreffenden Sagen nahezu in allen Punkten durch Urkunden und die Befunde der Ausgrabung belegt werden konnte. Dies trifft auch auf die Erzählung von der Rommerser Glocke zu. Nur der Bericht über ihre Auffindung – sie soll vor Jahrhunderten von einem Schwein auf dem Kirchplatz herausgewühlt worden sein – entbehrt bisher des urkundlichen Beleges und muss vorerst im Reich der Sage belassen werden. In der Pfarrchronik der evangelischen Kirchengemeinde Gersfeld ist zu lesen, dass die vor Jahrhunderten dem Gersfelder Geläute zugefügte Rommerser Glocke 588 bayrische Pfund wog. Sie zersprang am 29. Juni 1846 und wurde am 31. Juli 1847 durch den Glockengießer Robert Meyer in Ohrdruff umgegossen.
Gerhard Ufholz
Rommers, im Mai 2022
Vor Gersfeld wird schon 863 Rotibah (Rodenbach) genannt. Unsere engere Heimat muß allerdings schon vor dieser Zeit bewohnt gewesen sein. An der Stelle im Rommerser Grund wo heute noch das Steinkreuz mit dem eingemeißelten Dolch steht, soll ein Kirchlein gestanden haben. Das Steinkreuz soll aussagen, daß dort ein Ebersberger einen Rabensteiner als letzterer zur Kirche ging oder aus der Kirche kam, ermordet habe. Heilige Wiese, Kirchleite deuten auf jene Zeitgeschehnisse hin. Das Fischrecht in dem Heiligen Flüßchen im Rommerser Grund bis an die Gichenbacher Gemarkungsgrenze gehört noch heute der Evang. Kirchengemeinde in Gersfeld.
Chronik von Gersfeld
von Bürgermeister Peter Seifert 1919 -1934
Wie uns eine Sage berichtet, haben am Schneeberg u. in Rommers ein Kirchlein gestanden. Vom Schneeberg wird gesagt, daß ein Ober- u. Unterhausen bestand. Ob letztere das heutige Sandberg ist, oder ob noch Siedlungen im Fuldagrund gestanden haben, läßt sich heute schwer erraten. Ebenso wird gesagt, daß in Rommers in der Richtung Haderwald auch noch Siedlungen vorhanden gewesen sein sollen, die wieder eingegangen seien. Man kann dieser Sage ruhig Glauben schenken, denn man stellt doch nicht eine Kirche an das äußere Ende einer Gemeinde, sondern doch immer in den Mittelpunkt dieser. Hiernach hätte also das Kirchlein in Rommers ziemlich im Mittelpunkt gestanden.
Chronik von Gersfeld
v. Bürgermeister Peter Seifert 1919 – 1934
Nach alter gewisser Aussage soll die jetzige mittlere Glocke der evangelischen Kirche (Gersfeld) in der Kirchleide im Rommerser Grund von den Schweinen beim dortigen Hüten herausgewühlt worden sein. Denn dort stand vor Alters auch eine Kirche ungefähr ½ Stunde von der Burg Rabenstein. Der letzte Herr von Rabenstein soll unter dem steinernen Kreuz neben der Kirche begraben sein.
Chronik von Sandberg
v. Johann Seifert 1806 -1875, Sandberg
Die Kirchenruine in Rommers
Liebe Besucher,
Sie befinden sich im Rommerser Grund auf dem Gelände des im Spätmittelalter wüst gewordenen Dorfes Rommers. Der Rommerser Grund beginnt östlich der Grabungsstelle unterhalb der Wüstung Kippelbach am Fuße des Rommerser Berges (850 m) und endet in der Nachbargemeinde Gichenbach. Von dort an wird der Talgrund wegen des einmündenden Gichenbaches Gichenbachtal genannt. Eingerahmt wird der Rommerser Grund im Norden von einem Höhenzug (640 m), der zwischen der Wüstung Kippelbach und den beiden Nallenbergen verläuft und hier die Wasserscheide zum Gersfelder Talkessel hin bildet. Am Südhang dieses Höhenzuges stehen die Häuser des heutigen Dorfes Rommers. In westlicher Richtung folgt die Kleine Nalle (704 m), an die sich der vor Schmalnau endende Höhenrücken des Hardtberges anschließt. Im Süden wird das kleine Rhöntal vom Dammerfeldmassiv (925 m), den Ottersteinen (821 m) und dem Bremerkopf (797 m) begrenzt. Das Waldgebiet an den Nordhängen dieser Berge trägt bis hinunter zum Gichenbachtal den Namen Haderwald. Jahrhundertelang währende Streitigkeiten um diese Waldungen zwischen dem Fürstbistum Würzburg, der Fürstabtei Fulda und den Herren von Ebersberg sind für die Entstehung dieses Namens verantwortlich.
Etwa 30 m nördlich der Grabungsstelle fließt das Rommerser Wasser. Wegen einer in der Nähe liegenden Quellfassung ist das Bächlein in diesem Bereich durch eine ca. 50 m lange Betonrinne geleitet. Auf der gegenüberliegenden Talseite, also südlich der Ausgrabungsstelle, mündet der Veitengrund in den Rommerser Grund ein. Der mit Buchenhochwald bestandene Westhang des Veitengrundes trägt bis hinauf zu den Ottersteinen den Flurnamen Kirchleite. Unmittelbar am Fuße des Dammersfeldes beginnend wird dieses kleine Seitental vom Heiligen Wasser durchflossen. Dieser Bachlauf hat seinen Ursprung oberhalb der Heiligen Wiese zwischen Rommerser Berg und Eierhauck (909 m) und nimmt bei seinem Eintritt in den Veitengrund im sogenannten Pulverloch die am Dammersfeld entspringenden Wasser des Tiefen Grabens und des Katzengrabens auf. Das Heilige Wasser mündet ca. 50 m westlich der Ausgrabungsstelle in das Rommerser Wasser. Im Pulverloch stand die um 1870 aufgegebene Rommerser Glashütte.
Siedlungsspuren des alten Dorfes, das bedeutend größer als der heutige Ort war, sind vom Oberrommerser Grund unterhalb der ehemaligen Revierförsterei Rommers anfangend talabwärts bis hinunter zur Gichenbacher Gemarkungsgrenze sowie im Veitengrund erkennbar. Nach neuesten Erkenntnissen ist nicht auszuschließen, dass sich weitere Gehöfte in der heutigen Ortslage befanden. Im ansteigenden Gelände südöstlich der Grabungsstelle sind noch deutlich Wässergräben, Stufenraine und Ackerterassen des alten Dorfes zu erkennen. Ein wesentlicher Gesichtspunkt für die Wahl des Siedlungsplatzes dürfte die geschützte Lage im Bereich des Zusammenflusses der beiden schon genannten Bachläufe gewesen sein. Auch die in unmittelbarer Nähe am Fuße der Kirchleite sowie auf der gegenüberliegenden Talseite über dem Talboden austretenden Quellen haben wohl den ersten Siedlern die Auswahl des Platzes erleichtert. Erwähnt sei an dieser Stelle, daß die Grabung auch Fundstücke aus der Jungsteinzeit ans Licht brachte.
Einige das Dorf Rommers betreffende Sagen und Überlieferungen, die Auswertung von Flurnamen sowie Befunde aus der Grabung lassen den Schluß zu, daß sich schon in vorchristlicher Zeit eine Kultstätte am späteren Standort der Kirche befand. In einer alten Gersfelder Chronik wird berichtet, daß im Jahr 650 durch irische Missionare an einem Flüßchen in Rommers erstmals heidnische Bewohner dieses Teiles der Hochrhön getauft wurden.
Aus Urkunden des 14. und 15. Jahrhunderts ist ersichtlich, daß ein Ortsteil der Siedlung in jener Zeit auch Altenhirza genannt wurde. Einigemale erscheinen beide Ortsnamen gar in derselben Urkunde. So kennen ältere Einwohner Gichenbachs heute noch die Bezeichnung „Hirzer“ für ihre Rommerser Ortsnachbarn. Ein Name, den die Gichenbacher irgendwann auf alle sogenannten „Oberländer“ übertrugen, dessen Herkunft und Bedeutung aber in Vergessenheit geraten war.
Nachdem Rommers in der Mitte des 14. Jahrhunderts wüst fiel, geriet der Standort der Kirche nach ihrem Brand und späteren Abriss im Laufe der Jahrhunderte in Vergessenheit. Nicht zuletzt, weil das Dorf im Jahr 1558 nicht mehr an der alten Stelle, sondern nordöstlich der alten Ortslage neu gegründet wurde. 1983 fand der Rommerser Einwohner Gerhard Ufholz nach mehrjähriger Suche die Stelle wieder und grub in der Folgezeit zuerst gemeinsam mit seinem Vater, dann mit dem Gersfelder Bautechniker Klaus Grösch die Reste des Kirchenbaus aus.
Die während der Grabung untersuchten Bodenbefunde ließen erkennen, daß man die gesamte Grundfläche des Kirchenbaues mit einem 70 cm bis 100 cm starken Packlager aus Lehm und Steinen befestigte, ehe man das zur Zeit sichtbare Fundament legte. Die Ursache dieser aufwändigen Maßnahme ist in den für das Bauvorhaben ungünstigen Bodenverhältnissen zu suchen. Der Untergrund besteht aus Schwemmsand, Kies und Flußgeröll. Fraglich ist, warum man ausgerechnet diesen Standort wählte. Die Vermutung liegt nahe, daß vorher ein aus Holz bestehender Kirchenbau, dessen Wände eine weniger feste Gründung benötigten, an diesem Platz stand. Eine Verlegung des Standortes kam bei Nachfolgebauten wohl wegen des umliegenden Friedhofes nur sehr selten vor. Diese Fragen sind nur durch weitere Unter-suchungen zu klären.
Die freigelegten Grundmauern des Kirchenbaues weisen aus, daß hier eine geostete romanische Saalkirche stand. An das im Außenmaß 11 m lange und 8,40 m breite Kirchenschiff schloß sich an der Ostseite der Chorraum, eine eingezogene sogenannte Hufeisenapsis an, die auf eine Erbauungszeit zwischen den Jahren 800 und 1000 deutet. Hier stand der Altar, von dem sich nur noch Fundamentreste fanden. Während der Grabung konnte der ehemalige Standort des Altars aufgrund von Fundamentresten und der verschiedenartigen Einfärbung des Untergrundes genau ermittelt werden. Einige Befunde deuten darauf hin, dass dem Kirchenschiff an der Westseite ein Turm angefügt war, der auf rechteckigem Grundriss die gesamte Breite des Kirchenschiffs einnahm und den Kirchenbau nach Westen hin um etwa 4 m verlängerte. Eine genaue Untersuchung muss hier noch erfolgen. Kirche und Friedhof waren von einer ca. 1 m dicken Sandsteinmauer nahezu kreisförmig umschlossen. Im westlichen Teil des Friedhofs konnte der Verlauf der Mauer bereits festgestellt werden. In Anbetracht der Stärke der Friedhofsmauer ist anzunehmen, daß es sich hier um eine Wehranlage handelte.
Abschließend sei erwähnt, daß der Wahrheitsgehalt der die Kirche und das Dorf betreffenden Sagen nahezu in allen Punkten durch Urkunden und die Befunde der Ausgrabung belegt werden konnte. Dies trifft auch auf die Erzählung von der Rommerser Glocke zu. Nur der Bericht über ihre Auffindung – sie soll vor Jahrhunderten von einem Schwein auf dem Kirchplatz herausgewühlt worden sein – entbehrt bisher des urkundlichen Beleges und muß vorerst im Reich der Sage belassen werden. In der Pfarrchronik der evangelischen Kirchengemeinde Gersfeld ist zu lesen, daß die dem Gerfelder Geläute zugefügte Rommerser Glocke 588 bayrische Pfund (nach heutiger Gewichtsangabe 6,59 Ztr.) wog. Sie zersprang am 29. Juni 1846 und wurde am 31. Juli 1847 durch Robert Mayer in Ohrdruf umgegossen. Der Glockengießer fügte der Glockenspeise 812 Pfund Bronze hinzu, so daß sie nun 14 Zentner wog. Im zweiten Weltkrieg mußte die Glocke abgeliefert werden. Am 6. Januar 1942 wurde sie zusammen mit drei weiteren Glocken aus dem Turm der evangelischen Kirche in Gersfeld genommen. Sie trug folgende Aufschrift:
„Ruf, Glocke stets zu Gottes heiliger Ehre, daß Dank und Liebe sich bei uns vermehre!
Der Stimme Ton, er lade nur zu Segen, begleite trauernd auf unsern letzten Wegen!
Verkünde auch der Stunden schnellen Lauf, Doch wecke uns zu Schrecken nimmer auf!
Gott im Himmel schütze Gersfeld,
Wehre, daß man je dein Sturmgeläute höre.
Gerhard Ufholz
Rommers, im Mai 2022
Übersicht über einige das Dorf Rommers
und seine Kirche betreffende Daten.
650
Der Ortsüberlieferung von Rommers sowie einer alten Chronik des Gerfelder Landes zufolge tauften irische Missionare erstmals heidnische Bewohner dieser Gegend an einem Bachlauf in Rommers. Der noch heute als „Heiliges Wasser“ bezeichnete Bach soll seinen Namen dieser Begebenheit verdanken.
1362
Die Brüder Reinhard und Johann von Schneeberg verkaufen am 29. August d. J. In Gegenwart der Zeugen Ritter Friedrich von Ebersberg und Heintz von Schneeberg- Meienstein neben einem „Hof zu Gersfeld unten in dem Dorf gelegen“ u. a. auch eine Wiese „gelegen ober den Pflaumenbäumen zu Altenhirza“ an den Pfarrer Dietrich Vogel in Gersfeld.
Staatsarchiv Marburg, E.A.G. 59, 464/465 ½
In der über diesen Kauf ausgestellten Urkunde findet sich die erste Erwähnung der Pfarrei Gersfeld sowie des Rommerser Ortsteils Altenhirza. Mit der „Wiese gelegen ober den Pflaumenbäumen zu Altenhirza“ wird auch das Fischrecht im Rommerser Wasser, das durch diese Wiese fließt an die Pfarrei Gersfeld übertragen. Die Tatsache, daß die Pfarrei Gersfeld auch in späteren Jahrhunderten nur Liegenschaften in Gersfeld selbst und in größerem Ausmaß in Rommers besaß, läßt erkennen, daß die Pfarrei Rommers im Jahr 1362 nicht mehr bestand und ihre Pfarreigüter nach Gersfeld übertragen wurden. Somit dürfte in Rommers der Wüstungsvorgang bereits vor 1362 eingesetzt haben. Ausgelöst durch kriegerische Unruhen, Agrarkrisen und die in dieser Zeit auftretende Pest, zog sich dieser Vorgang über 100 Jahre hin.
1424
Einer Urkunde vom 15. Juni d. J. zufolge ist der Ort, die Anzahl der Güter betreffend, noch ebenso groß wie das benachbarte Gersfeld.
Staatsachriv Marburg, E.A.G. Abschriften 1417 – 1727
1473
In einem Lehenrevers des Albrecht von Ebersberg gen. v. Weyhers vom 7. Juni d. J. wird „Hirtza, wüst bei Gersfeld“ genannt.
Staatsarchiv Marburg, E. A. G. Abschrift vom Original,
Fulda , 27. 1. 1801. Vgl. Schannat, Client. S. 76.
1558
Das heutige Dorf Rommers wird durch die Siedler Erasmus Müller, Klaus Pauck, Hans Hildmann und Heinz Hausmann gegründet. Das Mauerwerk der abgebrannten Kirche wird nach und nach abgebrochen und wahrscheinlich zum Bau der neuen Häuser verwendet.
1637
Noch einmal werden im Heiligen Wasser Kinder getauft. Seit 9 Jahren leidet das Gersfelder Land unter den Einwirkungen des 30 jährigen Krieges. Aufgrund der Kriegsunruhen kann die Gersfelder Kirche zeitweise nicht benutzt werden. Die Bewohner flüchten in die Wälder. Als am 14. November 1707 der Gersfelder Pfarrer Friedrich Wilhelm Kühnreich den gestorbenen 70 jährigen Peter Paul aus Gersfeld zum Grabe geleitete, schrieb er unter dessen Sterbeeintrag die folgenden Worte ins Totenbuch:
„Er ist im Haderwald auß einem Flüßgen, Bellonae tempore (zur Zeit der Kriegsgöttin) vom Pfarrer Hn. Ruprechten p. m. (nachmittags) getauft worden 1637.“
1661
In einem Grenzversteinungsprotokoll über die Grenze zwischen dem weyherischen- und fuldischen Haderwald wird die Rommerser Kirche als Kirchscheidel bezeichnet. Kirchscheidel = Kirchschädel = Kirchenruine.
Staatsarchiv Marburg, 340 v. Ebersberg Nr. 35
1937
Große Teile der Rommerser Gemarkung, darunter die alte Dorfstelle, werden in das Gebiet des neu errichteten Truppenübungsplatzes Wildflecken übernommen.
1983
Der Rommerser Einwohner Gerhard Ufholz findet nach mehrjähriger Suche mit Hilfe von Urkunden und Luftbildern den Standort der Kirche wieder. Unter der Schirmherrschaft von Forstdirektor Dr. Richard Schute, dem Leiter des Bundesforstamtes Wildflecken, und mit Unterstützung des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen wird mit der Freilegung der Kirchenfundamente begonnen. Dr. Richard Schute, der stets ein offenes Ohr für Wünsche und Probleme hat, die bei der Grabung auftreten, unterstützt die Arbeiten in vielfältiger Weise. In den ersten Jahren führt G. Ufholz die Grabung zusammen mit seinem Vater Peter Ufholz durch. Einige Einwohner aus Rommers, Gichenbach und Gersfeld helfen zeitweise beim Graben.
1986
Die Grabung wird seit diesem Jahr von Gerhard Ufholz und dem Bautechniker Klaus Grösch aus Gersfeld gemeinsam durchgeführt. Die gesamte Grundfläche der Kirche wird freigelegt.
1999
Das freigelegte Fundament der Kirche wird um ca. 1 m erhöht.
Gerhard Ufholz
Rommers, im Mai 2022