Der Friedhof Gersfeld
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Rechtliche Belange
Wichtige Dokumente
für steinmetzbetriebe
Grabmalgenehmigungsantrag
Genehmigungsantrag für Grabmale, Grabeinfassungen, Schrifttafeln, Abdeckplatten, Holzkreuze, Wiederaufstellung und Reparatur auf dem kirchlichen Friedhof in Gersfeld (Rhön)
Bestattungsmöglichkeiten
Unser Friedhof bietet verschiedene Bestattungsmöglichkeiten
a) Reihengrabstätten, Rasenreihengrab, anonyme Grabstätten und Wahlgrabstätten
b) Urnenreihengrabstätten, Urnenrasenreihengrabstätten, Urnengemeinschaftsgrabstätten, anonyme Urnengrabstätten und Urnenwahlgrabstätten
c) Grabstätten für Sternenkinder
Ruhestätte
Zur Geschichte unseres Friedhofes
Schon zwei Jahre, nachdem man den neuen Friedhof angelegt hatte, wurde hier Pfarrer Andreas Mergiletus der Dritte zur Ruhe gelegt. Die furchtbaren
Kriegswirren hatten ihn einen frühen Tod finden lassen. Sein jüngstes Kind mit seinen leiblichen Augen zu erblicken, war ihm nicht mehr vergönnt; es kam erst
drei Monate nach des Vaters Tod zur Welt. Trotz der bösen Zeiten bekam die Pfarrei noch in seinem Todesjahr einen neuen Herrn in Hermann Ruprecht. Am 12. Dezember 1634 wurde ihm ein Töchterlein Elisabeth Ursula, sein einziges Kind, hier in Gersfeld geboren. Den Namen der Pfarrfrau nennt das Taufbuch nicht, wohl aber den der Taufpatin Frau Elisabetha Ursula von Ebersberg geborene von Berlichingen.
Im Jahre 1839 musste der 1632 angelegte Friedhof erstmals erweitert werden. Infolge des Platz-mangels hatte man zuletzt die Gräber in zehnjährigem Turnus neu belegen müssen. Eine schmerzvolle Angelegenheit war dies für die Angehörigen der Begrabenen, denn in den neu geöffneten Gräbern mussten erst die Särge zerschlagen und die noch nicht vergangenen Reste der Körper beseitigt werden. Um diese unhaltbaren Zustände abzustellen, kaufte man von der Witwe des Sattlers Schüßler und von dem Glaser Simon ein an den Friedhof angrenzendes Waldstück für den Preis von 550fl. Die Nordmauer des Friedhofs wurde entsprechend versetzt und der neue Teil des Gottesackers am 31. Mai 1840 anlässlich der Beerdigung eines Kindes des Gastwirts Kaspar Schüßler eingeweiht.
Auszüge aus unserer Gemeindechronik:
Im Laufe des Jahres 1632 vermochte der innere Friedhof an der Kirche die Zahl der Toten nicht mehr zu fassen. Gräber mussten geöffnet werden, die sich erst wenige Jahre zuvor über anderen Verstorbenen geschlossen hatten. Diese Zustände wurden untragbar, und man legte nordwestlich der Kirche am Südhang neben dem Schlosspark einen neuen Gottesacker an.
Das ca. vierzig Ar große Feld am steilen Hang wurde mit einer festen Mauer umgeben und in deren Südteil das Friedhofstor eingefügt. Der Schlussstein des Torbogens trägt neben dem Handwerkerzeichen „HK“ die Jahreszahl 1632. Die Nordmauer erhob sich dort, wo heute der erste Querweg den aufsteigenden Hauptweg kreuzt. Jetzt findet sich die Grabstätte der Familie von Waldthausen an der Stelle, die damals den äußersten Nordostwinkel des Totenhofes bildete.
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Im Jahre 1868 war der Friedhof, achtundzwanzig Jahre nach seiner ersten Erweiterung, wieder zu klein geworden. Man sah sich gezwungen, die Nordmauer erneut abzubrechen und am Hang hinauf zu rücken. Nach dieser Erweiterung erstreckte sich der Friedhof bis zu dem heute unter der Leichenhalle verlaufenden Querweg. Für die Deckung der Kosten derartiger Friedhofserweiterungen hatte man bereits im Jahre 1857 eine so genannte Leichenhofkasse gegründet. In diese flossen die Gebühren für bewilligte Grabmale und Grabgewölbe. Für Grabmale war eine Gebühr von 3 fl. 30kr., für Grabgewölbe eine Gebühr von 5fl. zu entrichten.
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Der Kirchenvorstand beschloss am 27. September 1927, das Friedhofsgelände nach und nach zu terrassieren und so die Grundlage für eine entsprechende Gestaltung und sinnvolle Belegung der Gräberfelder zu schaffen. Die Anregung zu diesen Verbesserungen gab Pfarrer Langheinrich, der sich während seiner langjährigen Amtszeit wie kein anderer um die Gestaltung des Friedhofs verdient machte. Der Mann, der die Gestaltungspläne in die Tat umsetzte und hier Pionierarbeit leistete, war der Friedhofswärter Hermann Günther. Kein Vermessungsingenieur und kein Gartenbauarchitekt wirkten bei seinen Arbeiten mit, er allein legte in mühsamer Handarbeit Terrasse um Terrasse,
Treppen und Wege und Begrenzungen an und gab dem schwierigen nach zwei Seiten abfallenden Gelände Form und Gestalt.
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Eine Erweiterung des Friedhofs wurde im Jahr 1948 erforderlich. In der Mitte der 30er Jahre war in der Gersfelder Gemarkung eine Flurbereinigung durchgeführt worden. Damals hatte man dem Friedhof eine Fläche von 1,69 ha angegliedert. So konnte am 28. November 1948 ein 69,23 Ar großes Teilstück in Benutzung genommen und feierlich eingeweiht werden.
Am 1. April 1987 beging Friedhofswärter Helmut Rehm sein 25jähriges Dienstjubiläum. Die Zahl der bis dahin in seine Wirkungszeit gefallenen Beerdigungen betrug 1374. Das entsprach einer Jahresdurchschnittszahl von 55.
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Ebenfalls 2004 war wieder eine Erweiterung des Friedhofs nötig geworden. Auf der Westseite des oberen Friedhofs wurden fünf neue Belegungsfelder hergerichtet. Die sich auf 13.000 Euro belaufenden Erdbauarbeiten wurden von der Baufirma Sonntag, Gersfeld, ausgeführt. Zudem begann man neben der Totenhalle im Mittelteil des Friedhofs mit dem
Neubau einer Geräte- und Maschinenhalle, deren Kosten sich auf 36.000 Euro beliefen. Während der Rohbau durch die Firma Rainer Goldbach, Schachen, erstellt wurde, führte die Firma Martin Maul, Brembach, die Klempnerarbeiten durch. Mit den Holzarbeiten und der Dacheindeckung war die Firma Günter Magerhans, Hettenhausen, beauftragt. Die Firma Markus Mihm, Rodholz, lieferte die Fenster, und die Firma Wolfgang Schüßler, Gersfeld, war für die Fertigung und den Einbau der Türen und Tore zuständig. Die Pflasterung vor der neuen Halle wurde von der Firma Volkmar Weikard, Rengersfeld, verlegt. Bauleitung und Planung lagen bei Bauingenieurbüro Uwe Niebling, Rengersfeld,
und Baupla-nungsbüro Klaus Grösch, Gersfeld. Gleichzeitig nahm man auf dem neben der Friedhofskapelle liegenden Soldatengräberfeld eine Neugestaltung vor. Hier waren Jürgen Trabert, Gersfeld, und Armin Rehm, Mosbach, tätig. Die Gräber wurden von altem Bewuchs befreit, die Grabsteine erhielten neue Streifenfundamente und die umschließende Mauer und die Treppenaufgänge ein neues Geländer, welches die Firma Wolfgang Schüßler, Gersfeld, lieferte. Die Inschriften auf sämtlichen Grabsteinen wurden in monatelanger Geduldsarbeit von der Ehefrau des Pfarrers, Frau Petra Wachter, überholt und mit neuer Farbe versehen.
Unser aktueller Friedhofspfleger ist Markus Bücking und für die Pflege des Friedhofs ist die Firma Weikard, Rengersfeld, zuständig. Den Friedhofsausschuss leitet Uwe Niebling.